Ostkonferenz Weimar, 28. August 2019

Ein Drittel der Ostdeutschen arbeitet zu einem Niedriglohn. Ostdeutsche verdienen 20 Prozent weniger und arbeiten dafür länger als Westdeutsche. Nur 1,7 Prozent der gesellschaftlichen Führungspositionen sind mit Ostdeutschen besetzt. 5 von 109 Bundesunternehmen haben ihren Sitz in Ostdeutschland. Die Liste ließe sich fortsetzen. 30 Jahre nach dem Mauerfall geht vieles wieder auseinander: politisch, sozial, kulturell. Wir haben Ende August in Weimar auf der »Ostkonferenz« Bilanz gezogen und einen Ausblick gewagt. Mit dabei waren Dietmar Bartsch, Gregor Gysi, Bodo Ramelow. Auf den Podien diskutierten Katja Kipping, Journalistin Sabine Rennefanz, Migrationsforscherin Naika Foroutan, Philipp Rubach von der Leipziger Initiative Aufbruch Ost und der Chefredakteur des Ost Journals Stefan Kunath. Martina Renner und Matthias Höhn moderierten. Es ging um die Treuhand, um die 1990er Jahre, um Schröder und Merkel, um erfolgreiche Unternehmen und Zukunftsprojekte in Thüringen und um »föderale Fairness« für die ostdeutschen Bundesländer. Die Wahlen in Brandenburg und Sachsen bestätigen die sozialen und politischen Verwerfungen, über die wir sprachen, und die Notwendigkeit, Ostdeutschland weiterhin auf die Tagesordnung zu setzen. Es braucht dringend linke Antworten und linke Politik in Ostdeutschland. Dafür müssen wir das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen. In Zukunft werden solche Konferenzen und Bürgerveranstaltungen immer wichtiger: Orte, an denen wir mit den Menschen unsere Politik diskutieren.

Jan Marose ist Ostkoordinatorder der Fraktion DIE LINKE

Best-of der Konferenz

Ost und West – Erfahrungshorizonte

Zukunftsperspektive für den Osten

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