Was passiert, wenn wir von unserer Arbeit nicht mehr leben können? Die Journalistin Anette Dowideit folgt Menschen, die mit Existenzangst kämpfen und sich abgehängt fühlen. Sie schaffen es gerade noch, den Alltag zu bewältigen und sind nur mit sich beschäftigt. Doch mit sinkenden Reallöhnen schwindet auch der gesellschaftliche Zusammenhalt. Erst soziale Sicherheit sorgt für Stabilität: »Wer gute, fair bezahlte, sichere Arbeit hat, der wird auch die Kraft haben, sich für Klimaschutz, Biodiversität, Tierwohl, arme Menschen, Geflüchtete und Bildung einzusetzen.«

Anette Dowideit
Die Angezählten
Campus
244 Seiten, 18,95 Euro

Warum kommen Züge der Deutschen Bahn immer später an oder fallen ganz aus, sind so viele Toiletten verstopft oder Klimaanlagen kaputt? Der Reporter Arno Luik nimmt unter die Lupe, wie Management und Bundesregierungen seit der Bahnreform 1994 die Weichen falsch stellen. Einige seiner Vorschläge, damit die Bahn wieder richtig rollt: Stuttgart 21 stoppen, Tempo drosseln, Mehrwertsteuer auf Fahrkarten senken, Schalter wieder öffnen, viel mehr Geld in Sicherheit und Service investieren. Die Bahnpolitik muss ausstrahlen: »Wir wollen, dass mehr Bürger Zug fahren.«

Arno Luik
Schaden in der Oberleitung
Westend
296 Seiten, 20 Euro

Wie können wir unseren Planeten retten? Indem wir schon morgens damit anfangen. Für den Schriftsteller Jonathan Safran Foer gehören gesunde Ernährung und Klimaschutz zusammen. Er beschäftigt sich mit der Massentierhaltung, einem der größten CO2- und Methangas-Produzenten, und weiß, wie wir unsere persönliche CO2-Bilanz senken können. Denn um das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, darf sie pro Jahr höchstens 2,1 Tonnen betragen: »Keine tierischen Produkte zum Frühstück und Mittagessen zu konsumieren, spart jährlich 1,3 Tonnen.«

Jonathan Safran Foer
Wir sind das Klima!
Kiepenheuer & Witsch
336 Seiten, 18,99 Euro

Weshalb sind viele Menschen in Ostdeutschland unzufrieden? Der Soziologe Steffen Mau fragt dort nach, wo er aufwuchs, im Rostocker Stadtteil Lütten Klein. Der entstand als Plattenbausiedlung, die DDR wollte die Wohnungsfrage mit einem riesigen Neubauprogramm beantworten. Steffen Mau untersucht, welche Widersprüche in den vergangenen Jahren aufbrachen und auf Lösung warten: »Die politische Mobilisierung im Jahr 1989 wurde bald von einer Duldungsstarre abgelöst, die Menschen wurden aufgefordert, sich ohne Wenn und Aber in die neuen Verhältnisse einzupassen.«

Steffen Mau
Lütten Klein
Suhrkamp
284 Seiten, 22 Euro

Zurück zur Übersicht